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Die Haltung des Alpakas

Alpakas leben im Herdenverband, da sie wie alle Kamele soziale Tiere sind und sich in Gruppen am wohlsten 
fühlen. Alpakas dürfen niemals alleine gehalten werden. Deshalb bilden jeweils mindestens zwei Hengste 
oder zwei Stuten eine Gruppe. Es besteht auch die Möglichkeit Wallache mit zu halten. Von einer Haltung 
von Hengsten und Stuten zusammen, ist in der Regel abzuraten, außer man führt gezielt einem Hengst eine 
oder mehrere Stuten zum Deckakt  zu. Diese sollten jedoch längstens bis zur Abfohlzeit zusammen bleiben,
damit der Hengst die Stuten nicht unnötig bedrängt.

Die Tragzeit eines Alpakas beträgt 240 bis 345 Tage, danach bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier – in Südamerika „Cria“ genannt – zur Welt. Dieses wird rund sechs bis acht Monate gesäugt und dann mit ca. 8 Monaten von der Alpaka-Stute abgesetzt, d.h. es soll von der Stutenherde getrennt auf eine eigene Weide gebracht werden. So können sich die Stuten bis zur Geburt des nächsten Alpaka-Fohlens optimal regenerieren.
Mit durchschnittlich 12–24 Monaten erreichen Alpakas die Geschlechtsreife, individuelle Früh- und Spätentwickler sind möglich.

Alpaka Geburt
Alpakaherde auf der Weide in Heidenreichstein, Waldviertel
Alpakafohlen Cria Huacaya

Eine reine Stallhaltung ist für Alpakas nicht angemessen. Alpakas brauchen Bewegung, deshalb muss regelmäßiger Weidegang unbedingt gewährleistet sein. Empfehlenswert ist eine Offenstall - Haltung.
Die Weidefläche sollte für die ersten zwei Alpakas mindestens 1000 qm bieten, damit diese genügend Auslauf haben. Jedes weitere Alpaka braucht noch 100 qm Fläche extra dazu, jedoch ist hier zu beachten, dass die Fläche als Weide für das ganze Jahr nicht ausreichen ist. 
Alpakas sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Der für Kamele charakteristische dreiteilige Magen erleichtert das Verdauen der Pflanzennahrung. Übermässige Zufütterung ist in der Regel  bei Alpakas nicht notwendig. Neben Gras sind besonders Heu und Wasser entscheidend für eine gute Verdauung. Eine Zugabe von Kraftfutter ist meistens im Winter oder im Einzelfall bei Zuchtstuten nötig. Salz- und Minerallecksteine zur freien Aufnahme helfen bei der Regulierung des Mineralstoffhaushaltes.

Der tägliche Umgang mit den Alpakas wird wesentlich leichter, wenn die Tiere leinenführig sind. Am besten lernen die Fohlen ab dem 6. Lebensmonat den Müttern an der Leine zu folgen. Bereits nach wenigen Tagen sind die jungen Tiere alleine problemlos an der Leine zu führen.
Alpakas sollten einmal jährlich oder spätestens alle zwei Jahre geschoren werden. Hierzu können Schermaschinen von Schafen verwendet werden. Zur Schur sollten die Alpakas trocken sein, damit die geschorene Faser auch trocken eingepackt werden kann. Es ist sinnvoll, Alpakas im Mai / Juni zu scheren, damit bis zur kalten Jahreszeit wieder genügend Faser nachwachsen kann. Direkt nach der Schur sollten die Alpakas vor starken Wettereinflüssen wie direkter Sonneneinstrahlung (wegen der Gefahr eines Sonnenbrandes) und extremer Kälte und Regen geschützt werden. Schon nach einigen Tagen haben sie sich daran gewöhnt weniger Wolle zu haben, so dass Alpakas dann schnell wieder selbst wissen, was ihnen gut tut.

Alpakahengst

Einmal jährlich sollte der Tierbestand geimpft werden, zudem sollte man regelmäßige Kot- und Blutuntersuchungen durchführen lassen. Ein Tierarzt muss sich nicht unbedingt von Anfang an mit Alpakas auskennen, da hinsichtlich Alpakas erst wenige Ärzte Behandlungserfahrung haben. Es ist jedoch wichtig, dass er sich den Tieren annimmt, so wie er es bei anderen Tierarten tut und bereit ist, sich hinsichtlich der Behandlung dieser Tiere umfassend zu informieren und weiterzubilden. 
Wenn man bei der täglichen Versorgung der Tiere aufmerksam ist, erkennt man schon oft an einem ungewohnten Verhalten des Alpakas, wann tierärztliche Hilfe notwendig ist. 
Im alltäglichen Umgang mit den Alpakas ist es angenehmer, wenn die Tiere an Pflegemaßnahmen behutsam gewöhnt wurden. Es sind sehr gelehrige Tiere, es ist auch möglich zB mit dem Clicker mit ihnen zu arbeiten.

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